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Politik ganz nah: Bürgermeister Heydecker im Gespräch mit der 11. Jahrgangsstufe

Erstellt am 02.06.25 von Anja Hoppe


Einen direkten Einblick in kommunale Entscheidungsprozesse erhielten die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen des Albrecht-Ernst-Gymnasiums Oettingen bei einem besonderen Besuch: Bürgermeister Thomas Heydecker nahm sich Zeit für ein offenes und vielfältiges Gespräch – und machte deutlich, wie wichtig ihm der Austausch mit jungen Menschen ist.
Zum Einstieg gab Heydecker einen kurzen Überblick über die Aufgaben eines Bürgermeisters: „Verwaltung, Finanzen, Stadtentwicklung – aber auch Zuhören, Vermitteln und Entscheidungen treffen.“ Dabei betonte er, wie komplex das Amt sei und dass jede Entscheidung immer mehrere Interessen abwägen müsse.
Im anschließenden Gespräch interessierten sich die Jugendlichen besonders für seinen persönlichen Werdegang. Offen berichtete Heydecker von Stationen, die ihn geprägt haben, den Fähigkeiten, die ein Bürgermeister braucht, und auch von den Schattenseiten des Amts. Gerade die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, so gab er ehrlich zu, sei eine große Herausforderung: „Dieses Amt ist nicht familienfreundlich.“
Warum er trotzdem Bürgermeister geworden ist? „Weil ich meine Heimat mitgestalten möchte“, sagte er. Dabei gehe es ihm nicht nur um Tagespolitik, sondern um langfristige Perspektiven – etwa im Bereich Nachhaltigkeit. Als zentrale Ziele nannte Heydecker den Ausbau von Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden und die klimaresiliente Umgestaltung des Marktplatzes. „Oettingen soll klimafreundlicher und zukunftsfähiger werden“, so sein klares Ziel.
Auch der Blick in die Zukunft wurde thematisiert: Ob er sich einen Wechsel in die Landes- oder Bundespolitik vorstellen könne? Heydecker schloss das nicht aus, betonte aber: „Mein Fokus liegt ganz klar auf der Arbeit hier vor Ort.“
Ein besonderes Anliegen war ihm die Jugendarbeit – nicht nur in Vereinen, sondern auch in der Politik. Sein Appell an die Schülerinnen und Schüler: „Bringt euch ein! Kommunalpolitik lebt vom Mitmachen – und ihr seid ein wichtiger Teil davon.“
Das Gespräch war offen, ehrlich und vielseitig. Die Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse und stellten differenzierte Fragen – und Bürgermeister Heydecker nahm sich Zeit für ausführliche Antworten.
Ein Besuch, der gezeigt hat: Politik beginnt nicht erst in Berlin oder München – sondern direkt vor der eigenen Haustür.