Lernerfahrung

Alle Anstrengungen, die wir am AEG im Zuge der Schul- und Unterrichtsentwicklung unternehmen, müssen immer eine Frage in den Mittelpunkt stellen: Welche Lernerfahrungen wollen wir Schülerinnen und Schülern ermöglichen? Im Mittelpunkt stehen die Kinder und die Jugendlichen mit ihrem Erleben der Lernsituation - und unsere Lehrkräfte, mit ihrem Erleben der Lern- und Lehrsituation. Dies gilt in Zeiten der Digitalisierung bzw. des Lernens in Zeiten von Digitalität besonders für die Integration von Technik in den Unterricht: Pädagogische Überlegungen sind die Grundlage für jede Form von Schul- und Unterrichtsentwicklung. Vor diesem Hintergrund stellen wir uns Fragen, die Richtschnur unseres pädagogischen Handelns sind, etwa: Welche Art von Lernen und Unterricht wollen wir am Albrecht-Ernst-Gymnasium umsetzen? Welche Lernumgebung begünstigt diese Art von Lernen? Was unterstützt Schülerinnen und Schüler dabei? Wie sieht die Rolle der Lehrkräfte in diesem Prozess aus? Warum sollten wir uns überhaupt verändern?

Lernumgebung

In Folge dessen wurde schrittweise die Lernumgebung verändert, um durch pädagogisch gedachte Raumkonzepte u.a. selbstgesteuerte Lernprozesse zu ermöglichen. Der Unterricht wurde durch die Ausgestaltung einer flexiblen, vorbereiteten und altersgemäßen Lernumgebung flexibler und eigenverantwortliches Lernen alleine oder im Team wurde erleichtert. Der „Klassenraum“ wurde erweitert um Foren, in denen die Materialien, die Schülerinnen und Schüler zum Lernen brauchen, im Sinne einer vorbereiteten Lernumgebung vorgehalten werden. Alle Flure und Gänge, im Prinzip die ganze Schule, wurden zum Lernort. Unsere Lehrkräfte werden neben ihrer Rolle als Wissenvermittler zu Lernbegleitern, die die Schülerinnen und Schüler in ihrem individuellen Lernprozess unterstützen. Sehr früh im Veränderungsprozess haben wir berücksichtigt, dass durch die Einbindung digitaler Medien und Geräte selbstgesteuertes, individualisiertes, aber auch kollaboratives und kreatives Lernen gefördert wird.

Seit dem SJ 2023/24 nehmen wir am Schulversuch Digitale Schule der Zukunft teil, was bedeutet: jeder Schüler (ab dem SJ 2024/25 in den Jahrgängen 8-11) hat ein eigenes iPad, was völlig neue Möglichkeiten des Lernens und Lehrens mit Endgeräten eröffnet.

Miteinander lernen - miteinander leben

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Wir sehen es als unsere zentrale Aufgabe, den Schülern einerseits fundiertes Wissen zu vermitteln, sie andererseits zu kritischem Urteilsvermögen, zu gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein sowie zur Fähigkeit der Orientierung und des engagierten Handelns in einer pluralistischen Wertewelt zu erziehen.

Wir setzen uns für einen friedvollen und respektvollen Umgang miteinander ein und lehnen Gewalt gegen Menschen und Sachen, aber auch verbale Gewalt ab. Konflikte werden bei uns auf konstruktive und faire Weise gelöst. Wir sehen die Schule als einen Lebensraum, in dem

  • Begegnungen stattfinden und Schule gemeinsam gelebt und erlebt wird,
  • ein Klima gegenseitigen Respekts herrscht und niemand beschämt wird,
  • eine Atmosphäre herrscht, in der Kinder mit Freude lernen können,
  • das unterschiedliche Lernverhalten von Jungen und Mädchen berücksichtigt wird,
  • jeder in seiner Individualität und Kreativität angenommen wird,
  • jeder ein Umfeld findet, das zum Lernen anregt,
  • jeder Zeit zum Wachsen hat und seine Fähigkeiten entfalten kann,
  • Fehler und Umwege im Lernprozess erlaubt sind,
  • Inhalte zunehmend selbst erschlossen werden,
  • die gesamte Schulfamilie auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt achtet

Deshalb ist uns Folgendes wichtig:

  • anregende Lernumgebungen,
  • kontinuierliche Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte,
  • die Öffnung der Schule durch die Kooperation mit Eltern und außerschulischen Partnern.

In Anlehnung an von Humboldt ermutigen wir unsere Schüler, „soviel Welt als möglich zu ergreifen und so eng wie sie nur können mit sich zu verbinden“. Das bedeutet für uns als Schule, in fachlicher und methodischer Hinsicht neuen Anforderungen gerecht zu werden, Tradition und Fortschritt zu verbinden.

Schulkonzept / Schulprogramm

Die Förderung der Fach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenz gehört wesentlich zum Auftrag gymnasialer Bildung. Deshalb wollen wir Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und die Voraussetzungen schaffen, dass sie sich als selbstwirksam erleben können. Die Fähigkeit zur Interaktion und Kommunikation des Einzelnen mit seinem gesellschaftlichen Umfeld ist eine weitere zentrale Kompetenz für nahezu alle Bereiche der Lebenswirklichkeit. So legen wir großen Wert darauf, dass unsere Schüler lernen, sich im schulischen Leben wie auch im gesamten sozialen Umfeld als konstruktiver Teil eines gesellschaftlichen Ganzen zu verhalten. Als Voraussetzung dafür wollen wir folgende Fähigkeiten fächerübergreifend entwickeln und fördern:

Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung

  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten,
  • Pünktlichkeit, Sorgfalt, Ordentlichkeit,
  • Selbstbeherrschung, Selbstständigkeit
  • kritische Reflexion der eigenen Leistung

Empathie

  • Bewusstsein für die jeweilige Situation und das soziale Umfeld
  • adäquates, rücksichtsvolles und höfliches Verhalten

Teamfähigkeit

  • Hilfsbereitschaft, Kontaktfindung, Dialog und Konfliktlösung
  • Kooperation
  • Integration anderer

Engagement

  • Genauigkeit, Durchhaltevermögen,  Zielstrebigkeit,
  • Anstrengungsbereitschaft, Konzentrationsbereitschaft, Einsatzfreude
  • verantwortlicher Umgang mit materiellem Umfeld/Umwelt

Neugier

  • Interesse, Aufgeschlossenheit,
  • Offenheit für Gespräche bzw. Beratung

Fachkompetenz

  • Erwerb von Grund- und Fachwissen in den jeweiligen Fächern
  • Entwickeln und Anwenden von fachspezifischen Methoden und Lösungsstrategien
  • Fähigkeit zum Transfer auf die Lebenswirklichkeit

Die pädagogische Grundausrichtung des Albrecht-Ernst-Gymnasiums Oettingen basiert auf der Überzeugung, dass die Erziehung von Kindern zu sozial kompetenten Individuen dann am besten gelingt, wenn Lernen im sozialen Kontext geschieht, wenn Lehrer sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sind, den Schüler ganzheitlich sehen und einheitliche Regeln konsequent einfordern. Zur Umsetzung unserer Erziehungs- und Bildungsvorstellungen kommt der Unterrichtsmethodik große Bedeutung zu.

Deshalb setzen wir neben fachdidaktischen Grundsätzen und lerntheoretischen Erkenntnissen sowohl im Fachunterricht als auch fächer- und jahrgangsstufen-übergreifend auf folgende didaktische Schwerpunkte:

Dafür schaffen wir am A-E-G folgende Rahmenbedingungen, die unter anderem auch das individuelle und eigenverantwortliche Lernen unterstützen:

  1. Räumliche Gestaltung
    • altersgemäße, offene Lernbereiche, z.B. „Lernlandschaften“, „flexible Klassenzimmer“ sowie geeignete Lernbereiche für die Mittel- und Oberstufe
    • geeignete Medienausstattung, Ausstattung mit iPads 1:n in allen Jahrgnagsstufen, 1:1 in den Jahrgängen 8 und 10
    • Schulraum als angenehmer Aufenthaltsort
    • Bibliotheken und Leseräume für das selbstgesteuerte Lernen
    • Ganztagesgebäude
    • Bau des neuen Oberstufengebäudes sowie der Naturwissenschaften
  2. Schulorganisation
    • Einfordern und Einhalten von gemeinsamen Regeln
    • Entwickeln und Bereitstellen von differenzierten Materialien
    • Vereinheitlichen von Anforderungs- und Bewertungskriterien
    • Zwischenberichte statt Halbjahreszeugnis in den Jahrgängen 5-8
    • Digitaler Schreibtisch
    • Unterricht weitgehend in Doppelstunden
    • offene Ganztagesbetreuungsangebote, z.B. Lernzeitbetreuung durch Tutoren, Hausaufgabenbetreuung
    • Kompetenztraining in Intensivierungsstunden
  3. Kollegiale Zusammenarbeit
    • Fortbildungsveranstaltungen und schulinterne Lehrerfortbildung, z.B. Pädagogische Tage, auch mit Experten von außen
    • Kollegiale Hospitationen
    • Jahrgangsstufenteams, z.B. zur Entwicklung von Kompetenzprofilen
    • gemeinsame Entwicklung und Durchführung verschiedener, auch mündlicher Schulaufgabenformate
    • Schulentwicklung fächerübergreifend in den Teams der Erweiterten Schulleitung sowie in der Fachschaftsleiterrunde, innerhalb der Fächer auf Ebene der Fachschaften unter Leitung der jeweiligen Fachschaftsleiter, im Rahmen eines Schulentwicklungsteams bestehend aus Mitgliedern der Schulleitung, den Stufenbetreueren sowie Schulpsychologin und Beratungslehrerin
  4. Öffnung nach außen
    • Schüleraustausch
    • Elternseminare und -informationsveranstaltungen, auch mit externen Experten
    • Teilnahme an Wettbewerben, z.B. „Jugend debattiert“, Bundesfremdsprachenwettbewerb, Jugend Forscht, Experimente antworten, etc.
    • didaktische und lernpsychologische Begleitung von Fortbildung und Schulentwicklung
    • Kooperation mit externen Partnern und Organisationen, z.B. im Rahmen der P-Seminare, Suchtprävention, Exkursionen
    • Engagement der Schule im gemeinnützigen Bereich, z.B. Haiti-Hilfe
    • Maßnahmen zur Berufsorientierung, z.B. Berufspraktika, Sozialpraktika, Assessment Center
    • Geopark-Ries-Schule
    • Fair-Trade-Schule
    • Partner der Hermann-Gutmann-Stiftung
    • Partner der Magdalena-Richters-Stiftung
    • Teilnahme an Schulversuchen, aktuell: Digitale Schule der Zukunft

SCHULENTWICKLUNG IST EIN LANGFRISTIGER PROZESS. WIR SIND UNS BEWUSST, DASS WIR AUF DEM GEMEINSAMEN WEG SCHON MANCHES ERREICHT HABEN, UND SEHEN UNS MOTIVIERT, IM DIALOG ALLER BETEILIGTEN – SCHÜLER UND ELTERN, KOLLEGIUM UND SCHULLEITUNG, SCHULPERSONAL UND EXTERNE PARTNER – AN DER UMSETZUNG DIESER ZIELE ZU ARBEITEN.