Jule Ruider Q12
Kunstschaufenster
Kunst am AEG

Exkursion nach Auschwitz und Krakau: Eine lehrreiche Auseinandersetzung mit der Geschichte

Erstellt am 02.04.25 von Bettina Sieben

46 Zehnt- und Elftklässler des Albrecht-Ernst-Gymnasiums begaben sich anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des KZs Auschwitz auf eine mehrtägige Exkursion nach Polen. Ziel der Fahrt war es, die Jugendlichen für die Geschichte des Holocausts zu sensibilisieren und eine vertiefte Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit zu ermöglichen.
Der erste Exkursionstag stand ganz im Zeichen der Besichtigung der ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau. Vor Ort erhielten die Schülerinnen und Schüler durch fachkundige Führungen umfassende Einblicke in die Geschichte und Funktion der Lager während des Zweiten Weltkriegs. Die Gruppe wurde durch die ehemaligen Unterkünfte und den Medizinblock sowie an der berüchtigten Rampe in Auschwitz-Birkenau vorbeigeführt. Besonders in Erinnerung blieben den Schülerinnen und Schülern die zerstörten Gaskammern sowie die Kinderbaracken.
Der Anblick von persönlichen Gegenständen wie Schuhen, und Koffern der Opfer sowie die Erklärungen zu den Verbrechen hinterließen tiefe Eindrücke. Erschütternd war der Anblick der abrasierten Haare, die sich zu Bergen auftürmten. Der Besuch war sowohl physisch als auch psychisch herausfordernd, da er die Dimensionen des Holocausts und das Leid der Opfer spürbar machte.
Am Abend reflektierten die Schülerinnen und Schüler in einem Gespräch gemeinsam mit ihren Lehrkräften das Erlebte. Dabei wurden Themen wie die Verantwortung der Nachgeborenen, die Bedeutung der Erinnerungskultur und die Frage nach dem Umgang mit der Geschichte intensiv diskutiert.
Am zweiten Tag stand die Besichtigung der Stadt Krakau auf dem Programm. Dabei erkundete die Gruppe das historische jüdische Viertel Kazimierz, das einst das Zentrum des jüdischen Lebens in Krakau bildete. Sie erhielten Einblicke in die Geschichte dieses Stadtteils und erfuhren, wie die jüdische Bevölkerung jahrhundertelang das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Stadt prägte, bevor sie durch den Holocaust nahezu vollständig ausgelöscht wurde.
Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler, der während des Krieges hunderten jüdischen Zwangsarbeitern das Leben rettete. Hier befindet sich heute eine Ausstellung zur Geschichte Krakaus im zweiten Weltkrieg.
Die Rückreise nach Oettingen gestaltete sich wie bereits die Hinreise sehr lang und nicht ohne Verzögerungen. Doch die Schülerinnen und Schüler kehrten mit bleibenden Eindrücken und einem tieferen Verständnis für die historische Bedeutung der besuchten Orte zurück.