Kia Ora! Kua hoki mai matou - Wir sind zurück. Zwei Monate Neuseeland liegen hinter uns – zwei Monate voller neuer Eindrücke, Erlebnisse und Begegnungen. Nach 34 Stunden Rückreise sind wir, Sofie, Vroni, Jule, Zoe und Hannah, wieder zurück in Deutschland – mit Koffern voller Erinnerungen und wir sind uns einig: Diese Reise war ein Abenteuer fürs Leben.
Im Rahmen eines Schüleraustauschs mit der Logan Park High School in Dunedin, einer Stadt auf der Südinsel Neuseelands, durften wir in das Leben am anderen Ende der Welt eintauchen. Ziel war es, nicht nur unsere Englischkenntnisse zu verbessern, sondern vor allem auch neue Kulturen und Traditionen kennenzulernen, andere Lebensweisen zu entdecken und den Schulalltag in einem ganz neuen Umfeld zu erleben. Besonders schön war dabei, wie schnell wir neue Freundschaften schlossen – sowohl mit Neuseeländern als auch mit anderen deutschen Austauschschülern.
Bereits bei unserer Ankunft wurden wir von der außergewöhnlichen Freundlichkeit und Offenheit der Menschen überrascht. Unsere Gastfamilien begegneten uns mit so viel Wärme, Interesse und Humor, dass wir uns sofort willkommen fühlten. Schnell wurden sie zu einem zweiten Zuhause – mit gemeinsamen Familienessen, Ausflügen und Gesprächen, die weit über das Schulische hinausgingen.
Was war das Highlight der Reise? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten – es gab einfach zu viele besondere Momente.
Ein unvergessliches Erlebnis war das Deutschcamp, bei dem wir gemeinsam mit anderen Schülern aus Dunedin zwei Tage verbrachten. Das Camp stand unter dem Motto „Berliner Mauerfall“ – aber neben spannenden Workshops blieb viel Zeit zum Austausch, für Spiele, Gespräche und das Knüpfen neuer Freundschaften über Schulgrenzen hinweg.
Ein weiteres Erlebnis, das wir so schnell sicher nicht vergessen werden, war das Tramping – eine typisch neuseeländische Form des Wanderns, bei der man mehrere Tage unterwegs ist und von Hütte zu Hütte wandert. Drei unserer deutschen Austauschschüler machten sich mit ihren Gastfamilien vier Tage lang auf den Greenstone Caples Track. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit: Bereits am zweiten Tag regnete es ununterbrochen. Dennoch war es ein tolles Erlebnis. Die neuseeländische Natur, die Ruhe und das Gemeinschaftsgefühl in der Hütte machten den Regen fast wieder wett.
Andere aus unserer Austauschgruppe nutzten die Osterferien für einen Trip nach Wanaka, einem traumhaft gelegenen Ort am See mit Blick auf die Berge. Die Landschaft dort war beeindruckend - eine typische Postkartenkulisse, wie man sie sich vorstellt, wenn man an Neuseeland denkt.
Der Schulalltag an der Logan Park High School war ganz anders als wir ihn aus Deutschland kennen: Der Unterricht begann erst um 9 Uhr und endete für alle um 15 Uhr. Jede Schule hat ihre eigene Schuluniform – wir trugen Kilts, Blusen und Blazer, was zuerst ungewohnt, aber auch irgendwie spannend war. Besonders beeindruckt hat uns die große Fächerauswahl: Neben klassischen Fächern wie Mathematik oder Englisch gibt es zahlreiche praktische Angebote wie Kochen, Theater, Design oder Holzverarbeitung, von denen wir manche selbst ausprobieren durften. Auch dass die Schüler nur sechs verschiedene Fächer haben, war ein Unterschied, der uns im Schulalltag sehr aufgefallen ist. Sport spielt eine wichtige Rolle im Schulalltag – neben Fußball oder Volleyball konnten wir auch neue Sportarten wie Netball oder Rugby kennenlernen. Außerdem gibt es in Neuseeland die Möglichkeit Sportarten direkt an der Schule auszuführen.
Ein Highlight im Schulalltag war der Maori-Unterricht, in dem wir erste Begriffe der Maori-Sprache lernten und einige traditionelle Tänze einstudieren durften. Die Kultur der Maori spielt im neuseeländischen Alltag eine wichtige Rolle und wurde uns mit viel Respekt und Begeisterung nähergebracht.
In unserer Freizeit erkundeten wir Dunedin und die Umgebung: Strandausflüge, Stadtbummel, Picknicks im Park, Brunch oder produktives Arbeiten in der Library – fast jeden Tag verbrachten wir draußen.
Zudem hatten wir die Möglichkeit mit unseren Gastfamilien die Umgebung zu erkunden. So konnten wir neben zahlreichen Stränden auch Seelöwen in freier Wildbahn sehen, die kleinsten Pinguine der Welt beobachten oder die Albatrosse durch die Luft gleiten sehen. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch eines Spiels der Highlanders, dem Rugby-Team aus Dunedin – dort konnten wir die Begeisterung für diesen Sport und seine Bedeutung für die neuseeländische Kultur aus nächster Nähe miterleben.
Natürlich sind uns auch viele Unterschiede zu unserem Alltag in Deutschland aufgefallen. Neuseeländer sind insgesamt weniger religiös, das öffentliche Leben wirkt digitaler und strukturierter, und es gibt eine große kulturelle Vielfalt – Menschen unterschiedlichster Herkunft leben hier selbstverständlich zusammen. Viele Flächen sind unbesiedelt, was dazu führt, dass Städte oft weit voneinander entfernt liegen. Das Wetter ist wechselhaft, aber das scheint die Einheimischen kaum zu stören – kurze Hosen und Flip-Flops sind dort selbst an windigen Tagen keine Seltenheit.
Jetzt, wieder zurück in Deutschland, vermissen wir vieles: das englische Stimmengewirr am Frühstückstisch, den Schulweg mit Meerblick, die gemeinsamen Abende mit unseren Austauschfreunden – und ja, sogar den ständigen Nieselregen.
Doch das Abenteuer ist noch nicht ganz vorbei: Im Dezember erwarten wir unsere neuseeländischen Austauschpartner bei uns in Deutschland. Dann zeigen wir ihnen unser Leben, unsere Kultur und unseren Schulalltag – und freuen uns darauf, etwas von der tollen Gastfreundschaft zurückzugeben, die wir erleben durften.
Sofie, Vroni, Jule, Zoe und Hannah