Freitag, der 13.? Von wegen Pech! Für Verena Dollinger aus der 6d war dieser Tag alles andere als ein Unglückstag – sie wurde Schulsiegerin beim Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen.
Schulleiter Christian Heinz eröffnete die Veranstaltung mit einer ernsten, aber wichtigen Botschaft: Jeder fünfte Erwachsene hat Schwierigkeiten beim Lesen. Glücklicherweise, so seine Meinung, arbeiten alle Lehrerinnen und Lehrer daran, dass die Jugendlichen, die das A-E-G besuchen, in dieser Statistik nicht auftauchen werden. Heinz betonte auch, wie schön es sei, so viel Begeisterung fürs Lesen zu sehen, und freute sich über die prominente Jury-Unterstützung. Mit dabei waren Oettingers Bürgermeister Thomas Heydecker, die Chefin der Stadtbibliothek Kerstin Pflanz, Buchhändlerin Elisabeth Hertle und Kathrin Kamm vom Elternbeirat. Außerdem durften die Vorjahressiegerin Josephine Miller (7c) und Schülersprecherin Anna Ulrich (10. Klasse) ihr Urteil abgeben – eine bunt gemischte Runde mit geballter Kompetenz.
Lesen – besser als Fitnessstudio?
Deutsch-Fachleiterin Teresa Herrmann unterstrich, wie wichtig das Lesen ist, und zitierte Voltaire: „Lesen stärkt die Seele.“ Sie fügte augenzwinkernd hinzu: „Netflix kann das zwar manchmal auch, aber Lesen ist wie Ganzkörper-Training!“ Ihre Botschaft war klar: Lesen bildet, regt die Fantasie an und hilft, die Persönlichkeit zu entfalten. Bonuspunkte gibt’s fürs Vorlesen, denn das fördert auch soziale und sprachliche Kompetenzen.
Die Stars des Tages
Im Rampenlicht standen die Klassensiegerinnen: Elina Hübner (6a), Laura Stoll (6b), Emmi Kritsch (6c), Verena Dollinger (6d) und Jana Bucher (6e). Sie hatten sich zuvor in den Klassenentscheiden in ihren Klassen durchgesetzt und traten nun vor einem aufgeregten Publikum und einer kritischen Jury gegeneinander an. Die Reihenfolge wurde per Los entschieden – mehr Spannung geht nicht! Jede Teilnehmerin stellte erst ihren Lieblingstext vor, bevor sie aus einem unbekannten Buch lesen musste.
Von Killerkatzen und Fahrradtouren
Die selbst gewählten Bücher hatten es in sich: Verena Dollinger las aus dem Jugendbuch „Ist Oma noch zu retten?“ von Marie Hüttner. Jana Bucher wagte sich an Michael Endes Zungenbrecher-Klassiker „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“. Emmi Kritsch brachte einen Hauch Magie mit „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ ins Spiel, während Elina Hübner mit „Die Schule der magischen Tiere“ von Margit Auer begeisterte. Laura Stoll sorgte mit „Tagebuch einer Killerkatze“ von Anne Fine für Schmunzler. Besonders spannend wurde es beim Fremdtext: „Haifischzähne“ von Antje Wolz. Die Geschichte eines Mädchens, das sich mit dem Fahrrad auf eine 360 Kilometer lange Tour rund um das IJsselmeer wagt, wurde von den Vorleserinnen ansprechend vorgetragen und vom Publikum mit Interesse verfolgt.
Am Ende sind alle Gewinner
Nach den verschiedenen Vorträgen und begeistertem Applaus stand fest: Jeder, der liest, gewinnt – und zwar nicht nur einen Wettbewerb, sondern auch neue Einblicke, Fantasie-Abenteuer und ein kleines bisschen Lebensfreude. Die Jury tat sich dementsprechend schwer und die Entscheidung fiel knapp aus. Das berichtete Thomas Heydecker nach längerer Beratungszeit dem angespannten Publikum bei der Urteilsverkündung. Auch für den Oettinger Bürgermeister ist das Lesen wunderbar, weil es die Vorstellungskraft stärkt und frei nach Albert Einstein ist „Fantasie wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt". Die Finalistinnen erhielten als kleines Geschenk alle einen Gutschein für die Oettinger Bücherstube, die von Elisabeth Hertle gesponsert wurden.
Nun fiebert die Schulgemeinschaft den nächsten Etappen des Wettbewerbs entgegen, bei denen Verena Dollinger die Schule auf der Landkreis-Ebene vertreten wird. Wir drücken die Daumen!